Ausgabe 1 // Februar 2022 (Vorschau) | Arbeitsschutz - aber sicher!

// 1 5 Etwas überraschend ist sicherlich, dass die meisten dieser Unfallopfer bereits älter als 40 Jahre waren und eigentlich über langjährige Berufserfahrungen verfügten. Entweder scheint also mit der wachsenden Berufserfahrung das Bewusstsein für die drohende Gefahr zu schwinden nach dem Motto: „Das habe ich schon 100mal gemacht, da ist noch nie was passiert.“ Oder es schleichen sich aufgrund der Routine Nachlässigkeiten und flüchtige Versäumnisse ein. Diese traurigen Ergebnisse der BG Bau belegen aber auch, dass die regelmäßige Unterweisung der Mitarbeiter weit mehr ist als lediglich bürokratische Willkür, ganz besonders wenn es sich um Arbeiten an hochgelegenen Arbeitsplätzen handelt. Das gleiche gilt für die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung. Denn auch hier kann es durchaus passieren, dass Routine für eine gewisse Blindheit sorgt, wenn es darum geht, alle Gefahren zu erkennen und sich mit dem passenden wirksamen Schutz zu wappnen. Genauso muss regelmäßig kontrolliert werden, ob zum einen die anhand der Gefährdungsbeurteilung getroffenen Maßnahmen umgesetzt werden und auch funktionieren. Im Zweifel ist da ein Nachbessern unerlässlich. Und die Mitarbeiter sollten auch angehalten werden, sollten Maßnahmen nicht greifen, die Arbeit zu stoppen und keinesfalls unter Absturzgefahr weiterzuführen. Neben der regelmäßigen Unterweisung schadet auch der Blick in das Angebot der BG Bau nicht, die zum Beispiel lebenswichtige Regeln zum Thema „Dacharbeiten“ für richtiges Verhalten bei Arbeiten auf Dächern gebündelt hat. cfk A rbeiten auf Dächern bergen immer die Gefahr eines Absturzes – und das nicht nur auf Steildächern. Im Jahr 2019 waren knapp die Hälfte der von der BG Bau erfassten tödlichen Arbeitsunfälle Absturzunfälle. Fehlende Sicherungsmaßnahmen waren dabei genauso ursächlich wie falsches Einschätzen der Tragkraft von Lichtkuppeln oder Lichtbändern, wobei auch da entsprechende Sicherungsmaßnahmen Leben retten. AUF STEIL- UND FLACHDÄCHERN // Foto: Carlisle

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