Ausgabe 1 // Februar 2023 (Vorschau) | Arbeitsschutz - aber sicher!

// 9 Aus ihrer Erfahrung waren die Teilnehmenden schnell von den selben Vorteilen der Geräte überzeugt, die auch sie zuvor schon für sich selber ausgemacht hatte: „Es ist die einfache, intuitive Bedienbarkeit, die allen sofort positiv auffällt. Und natürlich das wirklich unglaublich geschmeidige Mitlaufen des Fuse, das ist beeindruckend. So entsteht eigentlich nie das Problem, dass sich im Aufstieg über dem Gerät Schlaffseil bildet“. Für Profis wie sie ist aber auch noch ein anderes Detail des Sicherungsgerätes entscheidend, die Arretier-Funktion: So läuft das Gerät weiter nach oben mit, aber es rutscht nicht nach unten. So kann sich beispielsweise bei Wind, wie er gerade beim Arbeiten an hohen Strukturen häufig auftritt, kein Schlappseil bilden. Ab März dieses Jahres wird die Tour in fünf europäischen Ländern fortgesetzt. Die Termine dazu finden sich in Kürze auf edelrid.com. Baumpflege und Routenbau Dass die Geräte nicht nur in den „klassischen“ Einsatzbereichen der Höhenarbeiten zum Einsatz kommen, weiß Lucas Taddei, der Produktmanager für Arbeitssicherheit bei Edelrid, zu berichten: „Beim Routenbau in künstlichen Kletteranlagen nähert sich die Arbeitsweise immer mehr an die der industriellen Seilzugangstechnik an. Auch hier kann das Fuse als mitlaufendes Sicherungsgerät zukünftig verwendet werden. Und das Megawatt hat den großen Vorteil, dass es nach EN 15151-1 auch für den Bergsport zertifiziert ist. Ich kann damit also jederzeit auch einen Kletterer im Toprope oder auch im Vorstieg sichern.“ Ideal wenn man schnell eine Kletterpassage ausprobieren möchte. Besonders angenehm ist auch die kompakte Bauweise des Megawatt: „Gerade beim Routenbau hat man das Abseilgerät fast immer direkt vor sich, also genau dort, wo man eigentlich arbeiten will. Da ist es schon sehr angenehm, wenn es so klein wie möglich ist“, berichtet er vom Alltag aller „Routenschrauber“. Auch in der Baumpflege kommen die Vorteile des Megawatt zum Tragen: „Für den Einsatz im Baum ist es wichtig, dass man mit dem Gerät nicht ständig irgendwo hängen bleibt, das klappt mit dem Megawatt einfach sehr gut. Leicht ist es auch mit seinen 495 Gramm, das macht das Handling einfach angenehm. Zudem kann es für die Einrichtung eines Stammankers genutzt werden: Es wird am Boden am Seil zwischengeschaltet, bei einem Unfall kann der Kletterer so unkompliziert abgelassen werden.“ Vorteile für echte Profis Markus Füss entwickelt mit seinem Ingenieurbüro für seilunterstützte Zugangstechniken unter anderem Sicherheitskonzepte und ist daher immer an allen Neuentwicklungen im Ausrüstungsbereich interessiert. Mit den Produkten von Edelrid arbeitet er schon eine ganze Weile und er zeigt sich überzeugt: „Einer der großen Vorteile des Sicherungsgerätes Fuse ist natürlich der seilschonende Klemmnocken ohne Zahnung. Noch dazu hat das Gerät nur wenige bewegliche Teile und ist somit weniger schmutzanfällig.“ Ein großer Vorteil im harten Arbeitseinsatz. „Außerdem läuft es wirklich extrem leicht mit“, berichtet er, „eine große Seilpuppe am Boden, oder gar jemand, der das Seil zum Beginn des Aufstieges festhalten muss, braucht es so nicht mehr.“ Aber einen wirklich unschlagbaren Vorteil bietet die Bedienung des Megawatt. Erfahrene Nutzer können das Gerät dank der variablen Bedienrichtung einhändig nutzen. Man kann zum Ablassen also entweder ziehen oder drücken. So kann man so sogar zwei Geräte mit einer Hand bedienen, das erleichtert das Arbeiten extrem, wenn man zum Beispiel beim Aufhängen von Plakaten mit einem V-förmigen Aufbau der Seile arbeitet. So kann man sich bequem seitlich und nach unten bewegen und hat immer noch eine Hand zum Arbeiten frei. Eine weitere spezielle Nutzung bietet das Fuse: Der Klemmnocken kann auch dann gelöst werden, wenn das Gerät nicht komplett entlastet ist. Eine Handsteigklemme mit Umlenkung kann über dem Gerät platziert werden, ein einfacher Flaschenzug ist so schnell gebaut. Besonders bei Rettungsszenarien kann dieser Aufbau Anwendung finden. Das Jahr 2023 ist mit diesem Schwung neuer Geräte für das Höhenarbeiten ein weiterer Meilenstein für Edelrid. Die sympathischen Tüftler machen da weiter, wo ihre Vorgänger 1863 angefangen haben: Sie entwickeln Produkte, die das Bergsteigen wie das Klettern und nun eben auch das Arbeiten in der Höhe sicherer und bequemer machen. Und noch eines hat sich nicht verändert – bis heute tüfteln sie im beschaulichen Isny im Allgäu. T I T E L S T O R Y Die Handhabung des neuen mitlaufenden Sicherungsgerätes aus der Allgäuer Innovationsschmiede ist verblüffend einfach und dennoch absolut sicher. // Foto: Paul Romain

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