Ausgabe 2 // April 2023 (Vorschau) | Arbeitsschutz - aber sicher!

6 // DER ZOMBIE-MACHER – AN DER GEBURTSSTÄTTE DES GRAUENS Ein Keller voll gehörnter Biester und schrecklicher Fratzen. Schöpfer dieser furchteinflößenden Kreaturen ist Markus Spiegel. Durch sein Handwerk haucht er einem Stück Holz Leben ein und wahrt somit eine uralte Tradition. Ein Totenschädel blickt von oben auf die Werkbank. Auf der Schädeldecke türmen sich die Sägespäne. An die beiden Hölzer, die Markus aneinander geleimt hat, schraubt er eine silberne Metallplatte und befestigt das Konstrukt am Schraubstock. Dann zückt er die Kettensäge und stutzt den Holzklotz zurecht. Die Späne sprühen durch den Raum. Nach und nach ragen Nase, Stirn und Kinn hervor. Der Rohling für eine schaurige Grimasse. Sogenannte Perchten sind sagenhafte Gestalten aus dem bayrisch-österreichischem Raum. Sie sind gekleidet in zotteligen Tierfellen, haben schwere Schellen umgehängt und verstecken ihr Gesicht hinter einer geschnitzten Zirbenholzmaske. Zwischen den Jahren ziehen sie in großen Gruppen durch Städte und Dörfer. So jagen sie das alte Jahr, den Winter und böse Geister davon. Ein Jahrhunderte altes Brauchtum, das seinen Ursprung wohl in heidnischen Riten findet. In ähnlicher Montur, aber mit anderem Hintergrund, sind Krampusse unterwegs. Der Krampus, auch Bartl genannt, ist der Begleiter des Nikolaus und bestraft Kinder, die übers Jahr unartig waren.

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