Ausgabe 3 // Mai 2023 (Vorschau) | Arbeitsschutz - aber sicher!

// 3 ED I TOR I AL pro Quadratmeter liegen, ist es nicht verwunderlich, dass hier die Aufträge immer knapper werden. Denn solche Kosten erfordern dann zur Refinanzierung Mietpreise, die deutlich über 15 Euro je Quadratmeter liegen, und das kann sich kein finanziell schwächer gestellter Bürger leisten. So überrascht es auch nicht, dass von den seitens der AmpelKoalition einst versprochenen 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr im vergangenen Jahr lediglich etwa 70 Prozent tatsächlich auch gebaut wurden. Im laufenden Jahr droht, dass selbst diese Marke verpasst wird. Im Gespräch mit meinem Nachbarn dieser Tage wurde die Krise im Bau ebenso bestätigt. Mein Nachbar ist im Vertrieb eines recht großen Baustoff-Herstellers beschäftigt, einer der in diesem Jahr nicht auf der BAU ausstellte. Enorme Umsatzeinbrüche, nicht zuletzt durch den Wegfall von Kunden waren für den Messe-Verzicht mit ausschlaggebend. Allein aus seinem Kundenkreis musste mein Nachbar dieses Jahr schon zwei Betriebe streichen. „Einer ging pleite, der andere hat keinen Nachfolger gefunden und aus Altersgründen seinen Betrieb geschlossen“, berichtete er. Und dennoch war zu lesen, dass Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) seitens der Branche ein nicht so schlechtes Feedback erhalte. Trotz aller Schwierigkeiten würden noch knapp 70 Prozent der Unternehmen im Wohnungsbau ihren Auftragsbestand als angemessen einschätzen. Mal schauen, wo der Weg hinführt. Was bedeutet das für den Arbeitsschutz? Klar, auch hier wird der eine oder andere Handschuh, das neue Werkzeug oder die Workwear vielleicht etwas teurer. Doch ist es günstiger, für ein rückenschonendes Werkzeug, für einen mit gewissen Extras bestückten Helm oder den besonders gut sitzenden Arbeitsstiefel einige Euro mehr zu bezahlen, als den Ausfall eines eingearbeiteten und erfahrenen Mitarbeiters zu verkraften. Insofern sollte die Baubranche genauso wie die Handwerksbranche nicht am falschen Ende sparen, sondern in die Sicherheit und Effizienz ihrer Beschäftigten investieren. Welche Möglichkeiten es da gibt, Tipps und Hinweise sowie Berichte von umgesetzten Maßnahmen – alles das findet sich regelmäßig in unserem Fachmagazin Arbeitsschutz – aber sicher!, dessen aktuelle Ausgabe Ihnen nun vorliegt. Ich wünsche Ihnen informatives Lesevergnügen. Bleiben Sie gesund, Ihr Liebe Leserinnen und Leser, der Frühling hat nun endlich Fuß gefasst, die Temperaturen steigen, Aktivitäten außer Haus lassen sich wieder angenehmer durchführen. Das gilt auch für Bau und Handwerk, wo jetzt die besonders intensive Zeit starten sollte. Der Konjunktiv ist bewusst gewählt, sind die Nachrichten aus der Branche doch alles andere als erfreulich und lassen den Glauben, dass es der Bauwirtschaft „ganz gut geht“, doch schnell schwinden. Grund sind einmal die finanziellen Umstände, die sich geändert haben, denn Geld ist teurer geworden. Und wenn die Kosten für den Bau von Mietwohnungen in Großstädten – eben genau da, wo sozialer Wohnungsbau dringend benötigt wird – bei etwa 5.000 Euro Bau- und Handwerksbranche sollten nicht am falschen Ende sparen, sondern in die Sicherheit und Effizienz ihrer Beschäftigten investieren. // Foto: Camillo F. Kluge Camillo F. Kluge TROTZ ALLER SCHWIERIGKEITEN DEN ARBEITSSCHUTZ NICHT VERNACHLÄSSIGEN

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