// 1 Berechnungsstand: 08/2023* 7,43 kg AUSGABE 7 2024 NOVEMBER Das Einmaleins der Lagersicherheit beherrscht Topregal Reichstagsverhüllung brachte FISAT ins Rollen Bericht von der Arbeitsschutz Aktuell TITELSTORY: MÖGLICHST KLEINE SPUREN HINTERLASSEN
2 // © 2023 - Petzl Distribution - vuedici.org PETZL LIGHTING SOLUTIONS SWIFT® RL Leistungsstarke, leichte und aufladbare Kompaktstirnlampe mit REACTIVE LIGHTING®- Technologie. 1100 Lumen. www.petzl.com Um sich sicher und einsatzbereit in Umgebungen mit schlechten Lichtverhältnissen fortzubewegen und zu arbeiten, ist eine leistungsstarke, zuverlässige und robuste Beleuchtung unerlässlich. Dank der SWIFT RL-Stirnlampe können die Teams des Unternehmens Monnet – hier bei einem Inspektions- und Wartungseinsatz – effizient und mit vollstem Vertrauen ihrer Arbeit nachgehen!
// 3 ED I TOR I AL schließlich verdiene ich nichts, wenn ich Small Talk praktiziere. Wie wohltuend war da jetzt die Arbeitsschutz Aktuell. Unisono haben alle Hersteller die Zeit begrüßt, die Sie für ihre Kunden und Partner hatten, für die intensiven und guten Gespräche weitab von Hektik und Termindruck. Das ist offensichtlich ein echter Luxus heutzutage. Aber das gibt dieser und vielen anderen kleineren Messen und Ausstellungen auch absolut ihre Daseinsberechtigung. Wenn man sich vor solch einer Veranstaltung fragt, lohnt sich das überhaupt, dort auszustellen beziehungsweise die Veranstaltung zu besuchen, da kommen doch nicht so viele Besucher hin – am Ende bereuen es die wenigsten. Denn dort ist Zeit zum Gespräch, zum Netzwerken, was vielleicht ganz besonders in dieser schnelllebigen Zeit wichtig ist. Hier lerne ich meine Geschäftspartner, meine Kunden oder meine Lieferanten kennen, das ist etwas ganz anderes als nur am Telefon. Ich persönlich mag diese kleineren Veranstaltungen genau aus diesen Gründen: Man hat einfach viel mehr Zeit füreinander, es gibt einen viel persönlicheren Austausch, einen der nicht nur von Zahlen und Zeitdruck getrieben ist. Solche Muße lässt sich übrigens auch auf Medien übertragen. Klar, das Internet informiert rasend schnell, aber vor allem ungefiltert und endlos. Eine Zeitung oder ein Magazin wie Arbeitsschutz – aber sicher! erfordert mehr Zeit, um sich damit zu beschäftigen. Dafür sind die Informationen aber auch ordentlich aufbereitet, Geschichten sauber recherchiert und mancher Bericht, manche Hintergrundinformation ist sogar exklusiv nur dort zu bekommen. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein solches haptisches Magazin oder eine Zeitung ein Ende hat. Nach der letzten Seite ist Schluss, es ist abgeschlossen. Das ist im Internet nicht der Fall, denn da zählen Klicks und somit hängen an jeder Geschichte unzählige Links, die den User zum Weiterklicken animieren sollen. Dabei ist es einfach nur schön, manchmal auch an ganz einfache Dinge einen Haken dran zu machen – erledigt! Wir haben einen Haken hinter unsere siebte Ausgabe in diesem Jahr gesetzt – die jetzt vor Ihnen liegt. Ich wünsche Ihnen aus- reichend Zeit und Muße, um das Magazin in Ruhe und ohne Hektik lesen zu können, denn auch diesmal finden sich interessante Gespräche, Messebesuch und Fachbeiträge sowie viele andere Meldungen aus der Welt der Arbeitssicherheit und des Arbeitsschutzes in unserem Fachmagazin Arbeitsschutz – aber sicher!. Bleiben Sie gesund, Ihr Liebe Leserinnen und Leser, Sie kennen sicher auch die Redewendung, dass sich die Welt immer schneller dreht. An diesem Satz ist sicher einiges Wahres, man braucht sich ja nur einmal – um wirklich nur ein Beispiel zu nennen – die Entwicklung von Mobiltelefonen anzusehen. Für die Rechenleistung, die heute ein so kleines Gerät bietet, waren vor 30, 40 Jahren noch zig Großrechner nötig. Doch diese Entwicklungen, die eben die Welt sich schneller drehen lassen, bringen nicht nur Vorteile. Denn statt dass durch den Fortschritt mehr Zeit für andere Dinge bleibt, gibt es stattdessen viel mehr, um das sich der Einzelne zu kümmern hat. Womit wir bei der nächsten Redewendung sind: Zeit ist Geld. Gibt es einen Ausdruck, der noch deutlicher macht, wie schnelllebig, aber auch oberflächlich und hektisch unser Alltag ist? Kurz, knapp, schnell muss alles erledigt werden, Zeit für Persönliches? Ne i n , keine Zeit , Zeit ist Geld. Gibt es einen Ausdruck, der noch deutlicher macht, wie schnelllebig, aber auch oberflächlich und hektisch unser Alltag ist? // Foto: Camillo F. Kluge Camillo F. Kluge DER ECHTE LUXUS HEUTZUTAGE
4 // INHALT INHALT AUSGABE 7 // 2024 NOVEMBER NEU IM MARKT Seite // 68 - 69 // 3 Editorial // 6 Titelstory: Uvex möchte möglichst kleine Spuren hinterlassen // 10 Kurz notiert Top-Thema: „Lager und Logistik“ // 16 Das Einmaleins der Lagersicherheit erläutert Topregal // 18 Dank Wosatec ist der Prüfbericht mit wenigen Klicks fertig // 20 Rodriguez ermöglicht einfaches Rollen statt schwer zu heben // 22 Moderne IT-Lösungen von Powerfleet verhindern Unfälle in der Intralogistik // 24 Medizinprodukte-Hersteller Medi sorgt mit Exoskeletten für leistungsfähige Logistik // 26 Mit Schildern auf mögliche Gefahren hinzuweisen empfiehlt Bremicker Verkehrstechnik Betriebs- und Baustellensicherheit // 28 Mit Hilfe von Kärcher Belastungen durch Verschmutzungen reduzieren // 29 Der Baustellen Coach: Weiterbildung, aber bitte nur fachlich! // 30 Norman Checker Persönliche Schutzausrüstung // 32 Interview bei Sievi über den Klimafahrplan zur CO2-Neutralität // 34 Mit Bollé Safety in fünf Schritten zur Korrektionsschutzbrille // 36 BOA-Experten Eric Honert und Christian Heise im Gespräch über eine Neuheit // 38 Atlas empfiehlt präventiv in die Mitarbeiter-Gesundheit zu investieren Höhen- und Absturzsicherung // 54 Frank Seltenheim im Gespräch über seine Zeit beim FISAT // 57 Personelle Veränderungen beim FISAT // Fotos: Arbeitsschutz aktuell, Uvex, Camillo F. Kluge // 72 // 54 SONDERTHEMA RETTUNGSDIENSTE RICHTIG AUSRÜSTEN Seite // 40 - 52
// 5 // 6 Folgen Sie uns auf: // 58 Sebastian Sethmacher über seine Begeisterung für den Gerüstbau und Peri // 62 Sicher Arbeiten entlang der Gleisgrube mit Munk // 64 Eine chemische Befestigung für schmale und randnahe Verankerungen von Fischer Werkzeug- und Maschinensicherheit // 66 Pfiffige Lösung von Metabo beendet lästige Werkzeugsuche // 67 RUD stellt innovative Wartungsstation als All-in-one-Lösung vor // 70 Veranstaltungskalender Fachhandel und Dienstleistungen // 72 Arbeitsschutz Aktuell // 80 Vertical Pro: Hochkarätiger Mix aus Fachsymposium und Ausstellung // 81 Firmenverzeichnis // 82 Vorschau / Impressum INHALT www.heras-mobile.de Verschönern Sie Ihre Baustelle mit einem Sichtschutzzaun aus Holz. Die Kombination aus robustem Stahlrahmen und stabilen Douglasienplatten gewährleistet eine hohe Standfestigkeit und eine lange Lebensdauer des Bauzauns aus Holz. Stabil und Langlebig. Neu: Bauzaun aus Holz:
6 // MÖGLICHST KLEINE SPUREN HINTERLASSEN
// 7 Ein Meter und siebzig Zentimeter ist er lang, entdeckt haben ihn Forscher in Nord-WestAustralien im Jahr 2017: Im Gestein konserviert überdauerte der größte Fußabdruck, der jemals auf der Erde gefunden worden ist, rund 140 Millionen Jahre und ist wohl stummer Zeuge eines Sauropoden, eines riesigen pflanzenfressenden Dinosauriers. Die verlässliche erdgeschichtliche Konstante ist in dieser Story die Erkenntnis: Wer auf unserem Planeten wandelt, hinterlässt Spuren. Das galt damals in der Kreidezeit genauso wie heute im Quartär, für Sauropoden wie für Menschen. Möglichst kleiner CO₂-Fußabdruck erstrebenswert Gemessen an diesen für menschliche Verhältnisse doch sehr üppigen Zeitabschnitten ist die Beschäftigung mit CO₂-Fußabdrücken eine eher junge Disziplin. Auch hier geht es um Spuren auf dem Planeten; nicht aber welchen, die in Metern, Dezimetern oder Zentimetern gemessen werden. Der CO₂-Fußabdruck ist das Ergebnis einer Emissionsberechnung beziehungsweise Bilanzierung aller Treibhausgase, die durch eine Aktivität, einen Prozess oder eine Handlung freigesetzt TITELSTORY Auf Photovoltaik setzt das Unternehmen bereits an mehreren Standorten, reduziert so bereits in der Produktion seiner CO2-reduzierten PSA den eigenen CO2-Verbrauch. // Foto: Uvex Safety Herstellende Unternehmen stehen branchenübergreifend vor der großen Herausforderung, ihre Produkte so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Das gilt auch in der Welt des Arbeitsschutzes, wo Uvex Safety sich auf den Weg gemacht hat, den eigenen CO₂-Fußabdruck mehr und mehr zu reduzieren. Ein Aufwand, der sich lohnen soll. Für alle Beteiligten.
8 // TITELSTORY Die Grafik zeigt die Unterschiede zwischen den beiden „cradle“-Konzepten auf. // Grafiken (2): Uvex Safety PSA, die zum Teil aus biobasierten oder recycelten Materialien bestehen”, erklärt CEO Brück. Biobasiert ist zum Beispiel der nachwachsende Rohstoff der Rizinuspflanze in der Brille Uvex RX cd 5521 planet, wo zuvor Erdöl verwendet worden ist. Biobasiert sind auch die natürlichen Faserstoffe, die in der Workwear eingesetzt werden: angefangen von Hanf, Mais, Bambus und Alge bis hin zu der schon etablierten organischen Baumwolle oder auch Lyocell. Recycelt hingegen ist das Polypropylen (PP), das für die Stiele der Gehörschutzstöpsel Uvex xact-fit planet hergenommen wird, oder auch weite Teile des Polyesters und des PU-Schaums im Klimakomfortfußbett des Sicherheitsschuhs Uvex 1 x-craft planet. PSA muss weiter bestmöglich schützen Wichtig ist bei all diesen kleinen Material-Revolutionen natürlich nach wie vor: die Funktionalität. Die Umstellungen wären nichts wert, wären die Sicherheitsschuhe und die Schutzbrille plötzlich weniger sicher. PSA bleibt PSA und muss weiterhin bestmöglich schützen. Ohne jeden Zweifel bleibt das UvexCredo „protecting people” die höchste Priorität in der Produktentwicklung - es wurde aber nun ergänzt: „,protecting planet’ ist die konsequente Weiterführung unserer Unternehmens-Mission, wenn es um den verantwortungsvollen Umgang mit Mensch, Gesellschaft und Umwelt geht”, führt Brück aus. Sämtliche Produkte, die den Zusatz „planet“ im Namen tragen, gehören bei Uvex zu jener Generation nachhaltiger Artikel, der CO₂-Fußabdruck wird aber nicht nur bei diesen gemäß der Norm ISO 14067 berechnet, sondern für immer mehr Helme, Atemschutzmasken, Handschuhe und Co. des gesamten Sortiments. Das ist ein nicht zu unterschätzender Aufwand, denn um der Software Sima Pro unter Nutzung der Datenbank ecoinvent effizient Output abgewinnen zu können, müssen vorab unter anderem Lieferanteninformationen eingeholt werden. Dazu kontaktiert Uvex Zulieferer, modelliert Prozesse und speist die Daten daraus im System ein. Eigene Messungen zu Abfallkennzahlen, Energiewerden. Die Klimawirkung der verschiedenen Treibhausgase wird in CO₂-Äquivalenten angegeben, einer Maßeinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung von unterschiedlichen Treibhausgasen. Neben der Maßeinheit gibt es einen weiteren, entscheidenden Unterschied: Anders als bei Saurier-Fußstapfen gilt ein möglichst kleiner CO₂-Fußabdruck als erstrebenswert. Für Uvex Safety ist die Ermittlung des Carbon Footprint in den letzten Jahren zu einem ganz zentralen Element geworden, das bestätigt auch Stefan Brück, der CEO des deutschen Traditionsunternehmens: „Die Reduzierung des ökologischen Fußabdruckes hatte bei uns von Anfang an höchste Priorität. In unseren Werken in Deutschland setzen wir ausschließlich auf Ökostrom und Ökogas, in unseren Werken in Italien und Schweden, aber auch neuerdings in Fürth, auf Photovoltaik.“ Das habe die CO₂-Bilanzen der Produktionen des Unternehmens, das seit knapp 100 Jahren persönliche Schutzausrüstung herstellt, „sehr positiv beeinflusst.“ Einer von mehreren Hebeln Dabei ist die Produktion nur einer von mehreren Hebeln, um den Treibhausgas-Ausstoß zu reduzieren. Das verwendete Rohmaterial spielt ebenso eine Rolle wie der Transport, der Verkauf, der Handel und schlussendlich auch die Nutzung und Entsorgung durch die Endverbraucher. Im sogenannten cradleto-grave-Prinzip werden all diese Faktoren berücksichtigt und die CO₂-Bilanz „von der Wiege bis zu Bahre“ berechnet. Der cradleto-customer-Ansatz klammert die Nutzung und Entsorgung hingegen aus, denn das liegt schließlich in der Hand der Kunden. In Italien beispielsweise werden Abfälle überwiegend in Deponien entsorgt, in Deutschland hingegen oft verbrannt – so entstünden für ein und dieselben Produkte ganz unterschied- liche CO₂-Äquivalente. Das erschwert natürlich die Vergleichbarkeit, weshalb sich Uvex in der eigenen Kundenkommunikation auf die cradle-to-customerBerechnung beruft. „Wir haben dabei gelernt, welche Faktoren für welche Auswirkungen verantwortlich sind und können nun durch die richtigen Maßnahmen den CO₂-Wert beeinflussen”, erklärt Brück. „Wir berechnen diese Werte in all unseren Produktgruppen und mittlerweile ist eine Datenbank entstanden, auf die wir wirklich ein bisschen stolz sind.” Grundlage für Entwicklungsprozesse Dabei spielt die Vergleichbarkeit nicht nur für potenzielle Abnehmer der Produkte eine Rolle, auch Uvex selbst profitiert ganz massiv von der wachsenden Datenbasis. Denn der Mittelständler aus Mittelfranken hat sich das Ziel gesteckt, bis 2045 klimaneutral zu wirtschaften – also fünf Jahre früher, als es der auf politischer Ebene verabschiedete European Green Deal vorgibt. Und um das zu schaffen, braucht es jede Menge Daten. Denn nur wer sein Ausgangsniveau kennt, kann konkrete Maßnahmen einleiten, um sein Zielniveau zu erreichen. Außerdem soll die Berechnung auch als Grundlage für zukünftige Design- und Produktentwicklungsprozesse genutzt werden. Was aber bedeutet das konkret? Inwiefern veränderten und verändern sich die Produkte tatsächlich? „Seit etwa fünf Jahren entwickeln wir in allen Produktkategorien nachhaltige Die Reduzierung des ökologischen Fußabdruckes hatte bei uns von Anfang an höchste Priorität.“ Stefan Brück, CEO von Uvex Safety
// 9 Ziel, die Kreislaufwirtschaft als Innovationstreiber zu nutzen. Materialien wie Kunststoffe, Metalle oder Textilien sollen so lange wie möglich im Kreislauf gehalten werden und somit innovative Produktlösungen provozieren. Auch gesellschaftliche Verantwortung gilt es zu übernehmen, darum lautet der Plan, durch unternehmerisches Denken und Handeln einen positiven Wandel in der Gesellschaft und der Lieferkette herbeizuführen. Mit dem Term ökologische und gesundheitliche Unbedenklichkeit wird darüber hinaus anspruchsvolles Schadstoffmanagement mit dem Ziel betrieben, Gesundheit und Umwelt geringstmöglich zu beeinträchtigen. „Nachhaltigkeit ist heute ein Teil unserer strategischen Ausrichtung”, fasst Stefan Brück zusammen und weiß: anders geht es auch gar nicht mehr. „Gerade wir als Hersteller haben hier eine besondere Verantwortung.” Denn: Wer auf unserem Planeten wandelt, hinterlässt Spuren. Und in diesem Fall gilt es, sie möglichst klein zu halten. Mit Überlegungen, einen echten Produktkreislauf hinzubekommen, beschäftigt man sich beim Hersteller. verbräuchen und Produktionskennzahlen der unternehmenseigenen Werke liefern zusätzlich weitere wertvolle Informationen, um am Ende möglichst präzise Werte berechnen zu können. Die landen allesamt auf einem Ergebnisdatenblatt, das für jedes Produkt angefertigt wird und alle wichtigen Informationen enthält. Geheimnisse gibt es hier nicht, stattdessen herrscht maximale Transparenz. Überlegungen zu einem Produkt-Kreislauf-Konzept Für den bereits angesprochenen Schuh Uvex 1 x-craft planet kommt auf diese Weise ein Betrag von 7,43 kg CO₂e zustande. Interessant werden die Ergebnisse dann, wenn man sie in einen Kontext setzen kann, so wie beim Schuh Uvex 1 G2 planet. Dort beträgt der errechnete Wert 7,3 kg CO₂e und damit deutlich weniger als beim vergleichbaren Standardmodell Uvex 1 G2 mit Strickschaft, der auf 8,4 kg CO₂e kommt. Mit der Annahme einer Standzeit von zwölf Monaten könnte ein 900 Mitarbeiter starkes Unternehmen so jährlich eine knappe Tonne CO₂ einsparen – das entspricht einer Fahrt von 4.900 Kilometern mit einem MittelklasseBenziner. Angesichts der hohen Innovations-Dynamik geht man bei Uvex davon aus, schon sehr bald viele weitere solcher Rechnungen aufmachen zu können. Ganz konkret denkt Brück dabei auch an ein „Produkt-Kreislauf-Konzept". Das bedeute, führt er aus, „dass wir unsere Produkte nach der Nutzung wieder einsammeln und sie entweder einem Recycling-Prozess zuführen oder sie für eine weitere Nutzung komplett aufarbeiten. Diese Produkte werden neu zertifiziert und erhalten somit ein ,zweites Leben’.” Das wiederverwendete Produkt habe dann weniger als die Hälfte des CO₂-Fußabdrucks. Spätestens zur großen Arbeitsschutz-Messe A+A 2025 in Düsseldorf werde sein Unternehmen in der Lage sein, diese spannenden Ansätze vorstellen zu können. Nachhaltigkeit Teil der strategischen Ausrichtung Die Reduzierung des Carbon Footprint ist ein großes, nicht aber das einzige Ziel von Uvex, um in Sachen Nachhaltigkeit nachdrücklich voranzukommen. Tatsächlich haben sich die Fürther vier Fokusbereiche selbst definiert, in die sie verstärkt investieren. Sie legen fest, wie Nachhaltigkeit im Unternehmen heute und in Zukunft gelebt werden soll. Neben der Ökologischen Transformation, bei der es vor allem um die Einsparung von Kohlenstoffdioxid, Abfall und Wasser geht, ist ein weiteres TITELSTORY Dieser nachhaltige Schuh erzielt nur 7,3 kg CO₂e und damit deutlich weniger als ein vergleichbares Standardmodell. // Foto: Uvex Safety
10 // KURZ NOTIERT KURZ NOTIERT Lehmbaustoffe wurden prämiert // Foto: Susanne Schmidt-Dominé Das Umweltministerium und die NRW-Bank haben besonders nachhaltige Unternehmen mit dem Umweltwirtschaftspreis NRW 2024 ausgezeichnet. Platz eins und 30.000 Euro Preisgeld gingen an die Firma Clay Tec aus Viersen für ihre innovativen Lehmbaustoffe und Produktionsverfahren. „Wir freuen uns, dass unser Unternehmen und unsere Produkte die Jury überzeugen konnten und hoffen, dass dieser Preis weiter die Aufmerksamkeit auf solch wichtige und dringend benötigte Innovationen und Produkte im Bauwesen lenkt“, so Maximilian Breidenbach (2. v. r.), Sohn des Firmengründers und Prokurist des Unternehmens. // Foto: iQ-UV Thema UV- und Hitzeschutz weiter bekanntmachen Seit Oktober verantwortet Silke Bittorf den Vertrieb der UV- und Hitzeschutzprodukte der PSA-Sparte von iQ-UV. Für Menschen, die draußen aktiv sind, entwickelt und produziert die iQ-Company AG unter dem Marken- namen iQ-UV seit 1994 Funktions- und Arbeitsschutzbekleidung. Bittorf ist hervorragend im Arbeitsschutzsektor vernetzt. Sie war u.a. als Verkaufsleiterin bei Berufsbekleidung24 und Gebietsleiterin beim Atem- und Gehörschutz-Spezialisten Moldex Europe tätig. Sie will das Thema UV- und Hitzeschutz am Arbeitsplatz weiter bekanntmachen und neue Partnerschaften mit anderen PSA- Anbietern entwickeln. Für Lebenswerk geehrt Die Munk Group beschäftigt 450 Mitarbeitende im Heimatlandkreis, verfügt über 20 Vertriebspartner weltweit und fertigt seit jeher ausschließlich „made in Germany“. Munk führt 2.500 Produkte im Seriensortiment und steht für hochindividuelle Steig- und Rettungstechniklösungen für jede Branche und jede Herausforderung. Jetzt wurde der Inhaber und Geschäftsführer Ferdinand Munk (Foto) zusammen mit Ehefrau Ruth Munk beim 30. Großen Preises des Mittelstandes mit dem Sonderpreis für sein Lebenswerk geehrt. Die Energiewende ist eine gemeinsame Herausforderung, bei der den Bauhandwerken eine Schlüsselrolle zu kommt. Die Umsetzung muss hochwertig und sicher erfolgen. Dafür organisieren die handwerklichen Fachverbände Kooperationen und entwickeln Hilfestellungen. Um den Ausbau der Photovoltaik-Anlagen möglichst reibungslos und unfallfrei zu gestalten, haben Bundesinnung und Bundesverband Gerüstbau und der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) gemeinsam den Leitfaden „Koordination bei der Installation von PV-Anlagen“ erstellt. Dieser ist digital auf den Homepages der Verbände abrufbar. Schlüsselrolle bei der Energiewende // Foto: ISM Engagement erneut belohnt Bereits zum dritten Mal in Folge wurde das zur PIP-Gruppe gehörende ISM für fortgesetztes Engagement in den Bereichen Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik sowie nachhaltige Beschaffung mit der Silbermedaille von Eco Vadis ausgezeichnet. Mit 70 von I00 Punkten zählt das Unternehmen damit erneut zu den besten fünf Prozent der von Eco Vadis bewerteten Unternehmen der Schuhindustrie. // Foto: Munk
// 11 50 Jahre bei einem Arbeitgeber Seit Mitte September ist Denise Kuberg (Portraitfoto) Teil des Marketingteams von HB Protective Wear und verantwortet als Head of Marketing die strategische Ausrichtung und Umsetzung aller Marketingaktivitäten. Dass sie einmal auf 50 Jahre im Unternehmen zurückblickt, ist eher unwahrscheinlich. Dieses besondere Jubiläum durfte Rita Noll (2. v. l.) feiern, die tatsächlich seit August 1974 bei HB beschäftigt ist. Sie begann ihre Karriere mit der Ausbildung zur Industriekauffrau und ist heute Assistentin der Geschäftsleitung. Es ist das erste Mitarbeiterjubiläum in der Firmengeschichte in dieser Höhe. Eigene Standorte naturnah gestaltet Welche Ziele sich Peri beim Thema Nachhaltigkeit gesetzt hat und welche Fortschritte bereits erzielt wurden, zeigt der jetzt veröffentlichte zweite Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens auf. Highlights im zweijährigen Berichtszeitraum seit der Veröffentlichung des letzten Nachhaltigkeitsberichtes // Foto: Peri Position als Country Sales Manager neu geschaffen Die neu geschaffene Position als Country Sales Manager für die DACH-Region im Bereich Workwear bei Helly Hansen besetzt ab sofort David Günsel. Der 42-jährige Branchenexperte arbeitet vom Büro in München aus und berichtet direkt an Michael Uhl, General Manager DACH. Seine Aufgaben umfassen in erster Linie die strategische Entwicklung, Planung und Umsetzung von Vertriebsstrategien sowie die Führung und Weiterentwicklung des Vertriebsteams. // Foto: Helly Hansen // Fotos (2): HB Protective waren die Einweihung einer Schule im Kibera Slum in Nairobi (Kenia), die Peri in Zusammenarbeit mit einem gemeinnützigen Start-up gebaut hat oder auch die 20.000 qm Firmengelände an eigenen Standorten naturnah gestaltet (Foto), um so wertvolle Biodiversität zu fördern.
12 // KURZ NOTIERT KURZ NOTIERT Neue Arbeitsschutzprämie Mit einer Arbeitsschutzprämie von bis zu 300 Euro fördert die BG BAU den Kauf und das Leasing von Gas-Naglern mit Einzelauslösung und Sicherungsfolge, wie ITW Befestigungssysteme jetzt informiert. Bislang waren nur der Kauf und das Leasing von akku- und druckluftbetriebenen Klammer- und Nagelgeräten mit Einzelauslösung antragsberechtigt. Gegenüber druckluftbetriebenen Geräten ist bei diesen kein Schlauch nachzuziehen, was die Stolpergefahr reduziert und das Arbeiten vereinfacht. Erster Spatenstich für neues Zentrallager Das Neubau-Vorhaben im neuen Industriegebiet „Am weißen Weg“ in Alsfeld wird Standort des neuen Nordwest-Zentrallagers. Unlängst erfolgte der symbolische erste Spatenstich. Besonderer Wert wird auf die ökologischen Aspekte gelegt und so plant Nordwest neben einer Photovoltaikanlage auf mindestens 50 Prozent der Dachflächen sowie eines umfassenden Wärmepumpeneinsatzes eine hochwertige energiesparen- // Foto: Nordwest de Fassadendämmung, CO2-sparende LED- Beleuchtung und die Regenwassernutzung für die Grünanlagenbewirtschaftung und Sanitäreinrichtungen. Die Bauarbeiten sollen Ende 2025 abgeschlossen sein werden und das neue Megalager dann seine ersten Waren versenden. Das automatische Kleinteilelager soll im zweiten Halbjahr 2026 in Betrieb gehen und damit die vollständige Fertigstellung markieren. Eine Veränderung in der Führungsstruktur gibt es bei Ruthmann. Christian Roß (l.) hat die Position des Leiters Gesamtvertrieb & Marketing übernommen und berichtet direkt an den Geschäftsführer Uwe Strotmann (r.) und ist Mitglied im GeschäftsbereichsleiterKreis. Roß ist seit 1997 im Unternehmen tätig und hat in verschiedenen Positionen im Vertrieb Erfahrung gesammelt. Zuletzt war er als Head of Sales International tätig. // Foto: Ruthmann Umfrage unter Dachdecker-Azubis Interessante Einblicke in die aktuelle Situation junger Fachkräfte ergab eine Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) unter Dachdecker-Auszubildenden. Eine zentrale Frage betraf die Zufriedenheit mit ihrer Ausbildung. Die überwältigende Mehrheit (93 %) der bundesweit rund 200 Befragten ist insgesamt äußerst zufrieden, sehr zufrieden // Foto: ZVDH oder zufrieden, mehrheitlich würden sie den Beruf des Dachdeckers weiterempfehlen. Die deutliche Mehrheit gibt an, mit der Ausbildung zum Dachdecker ihren Wunschberuf gefunden zu haben. Knapp zwei Drittel der Befragten haben bereits über eine Meisterausbildung nachgedacht, wobei rund ein Drittel dies innerhalb der nächsten fünf Jahre plant. Neuer Leiter Gesamtvertrieb und Marketing // Foto: ITW Befestigungssysteme
// 13 WIR HABEN FÜR JEDEN JOB DEN PASSENDEN SCHUH. GANZ GLEICH, WELCHE ANFORDERUNGEN IHR ARBEITSTAG STELLT – MIT STEITZ SECURA SIND SIE BESTENS GERÜSTET. MEHR INFOS AUF
14 // LOG
// 15 // Archiv-Foto: Camillo F. Kluge Im Bereich von Lager und Logistik spielt auch die Arbeitssicherheit eine bedeutende Rolle. Allein für das Jahr 2023 wurden der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) knapp 80.000 Unfälle gemeldet, die unter der Rubrik Förder-, Transport- und Lagereinrichtungen gelistet sind. In diesem Umfeld sind Mitarbeiter häufig mit schweren Maschinen, Gabelstaplern oder großen Lasten beschäftigt. So überrascht es nicht, dass fast 34.000 Unfälle mit Staplern und Materialtransportwagen passierten, selbst im Bereich Verpackung gab es noch über 14.000 meldepflichtige Unfälle. Entsprechend wichtig ist, dass Mitarbeiter regelmäßig im sicheren Umgang mit den Geräten und Maschinen sowie in Erste-Hilfe-Maßnahmen geschult werden. Zudem ist die Gestaltung des Arbeitsplatzes wichtig. Eine klare Kennzeichnung von Gefahrenbereichen, das Einhalten von Sicherheitsabständen oder die Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung sind grundlegende Maßnahmen. Auch die regelmäßige Wartung von Maschinen und die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften tragen zur Risikominderung bei. Ein weiterer Aspekt ist die Förderung einer Sicherheitskultur. Offene Kommunikation über Sicherheitsfragen und die Einbeziehung der Mitarbeiter in Sicherheitsmaßnahmen können das Bewusstsein für Arbeitssicherheit erhöhen. Letztlich profitieren Unternehmen nicht nur von einer geringeren Unfallrate, sondern auch von einer höheren Produkti- vität und gesteigerter Mitarbeitermotivation. cfk GISTIK LAGER UND
16 // TOP-THEMA Beim Auf- und Ausbau eines Lagers sind klare Regelungen einzuhalten. So zum Beispiel die Richtlinie 92/58/EWG, die sich mit Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz befasst. In ihr ist verankert, dass Hinweise zu Brandschutz, Fluchtwegen, Verboten, Geboten und Warnungen gut sichtbar platziert sein müssen. Außerdem sind Belastungsschilder für Regale anzubringen, die die spezifische Fach- und Feldlast gut einsehbar ausweisen, damit Regalböden oder ganze Regale nicht wegen Überlastung zusammenbrechen. Diese Schilder müssen zudem bestimmte Auflagen erfüllen, beispielsweise stoß- und kratzfest sein. Lauf- und Fahrwege kennzeichnen Auch gehören Gefahrstoffe ausgewiesen und Gefahrenzonen, Lauf- und Fahrwege auf dem Boden deutlich gekennzeichnet – besonders in Bereichen mit hohem Personenverkehr bieten Bodenmarkierungen eine sichere Orientierungshilfe, um Zusammenstöße zu vermeiden. Des Weiteren gilt es für alle Abläufe im Lager ein Regelwerk zu definieren und danach zu arbeiten. So werden Handgriffe und Abläufe für alle Beteiligten nachvollziehbar und vorhersehbar und es wird nichts vergessen. Bereits das routinierte Arbeiten steigert die Sicherheit enorm. G üter ein- und auslagern, verwalten und kommissionieren mit Flurförderfahrzeugen, Förderanlagen und Lkw – all das geschieht in der Lagerlogistik schnell und bestenfalls reibungslos. Dazwischen bewegen sich Lagermitarbeitende für Montage, Wartung und andere Arbeiten. So herrscht ein reger Betrieb. All diese Prozesse bergen im Alltag jedoch viele Gefahren und können zum Sicherheitsrisiko werden. Damit Arbeiten auch in großen Lagerhallen und bei hoher Mitarbeiterfrequenz effektiv und vor allem sicher bleiben, weist Jürgen Effner, Geschäftsführer von Topregal, auf einige zu beachtende Aspekte hin. DAS EINMALEINS DER LAGERSICHERHEIT Mit geeigneten Vorsichtsmaßnahmen lassen sich viele Gefahrenquellen im Lager vermeiden und das Risiko für Arbeitsunfälle minimieren. Neben Hinweis- und Warnschildern im Lager und entsprechenden Schulungen bzw. Unterweisungen für die Mitarbeitenden gehört auch das Tragen einer PSA dazu. Sie soll die empfindlichsten Teile des Körpers schützen und muss laut Richtlinie 89/656/EWG für Sicherheit und Gesundheitsschutz vom Arbeitgeber kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Beispielsweise schützen Visiere oder Schutzbrillen die Augen vor Fremdkörpern, Sprit-
// 17 TOP-THEMA zern von chemischen Substanzen oder ultravioletter Strahlung. Ein Schutzhelm bewahrt vor Kopfverletzungen durch herabfallende Gegenstände oder bei Stürzen. Ohrenstöpsel oder Kapselgehörschützer dämpfen den Lärmpegel und beugen einem Verlust des Hörvermögens vor. Schutzhandschuhe aus Kunststoff, Leder oder Gestricke/Gewebe bieten Griffigkeit beim Festhalten oder Bewegen von Palletten und Gegenständen und verhindern Schnitte, Splitter oder Stiche. Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen oder spezieller Sohle schützen vor herabfallenden Gegenständen, Schlägen gegen Zehen oder Ferse, dem Treten auf spitze Gegenstände und Ermüdungserscheinungen bei langem Stehen. Leuchtende und hell reflektierende Kleidung dient der besseren Sichtbarkeit. Regelmäßige Regalprüfungen sind Vorschrift Laut den Vorschriften der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) sind mindestens alle zwölf Monate Regalprüfungen durch eine befähigte Person verpflichtend. Sie tragen dazu bei, dass Unternehmen lieferfähig bleiben und ein sicheres Arbeitsumfeld für Mitarbeitende besteht. Denn wenn Regale aufgrund von Schäden ausfallen oder gar zusammenstürzen, können Mitarbeitende schwer verletzt und Waren stark beschädigt oder nicht gelagert werden. Häufig entstehen Schäden an Regalen durch eine unsachgemäße Lagerung oder durch Anfahrschäden von Flurförderfahrzeugen im Bereich der Stützen und Traversen. Regale müssen dementsprechend nach den Anforderungen der DIN EN 15635 auf ihre statischen Eigenschaften, Standsicherheit, Beschädigungen und ihre technischen Angaben überprüft werden. In einer Gefährdungsbeurteilung wird unter anderem untersucht, ob das Regal sachgemäß aufgebaut und die Lasten fachgerecht eingelagert wurden, ob die Stabilität der Ladeeinheiten gegeben ist, die Regalstützen lotrecht stehen und wie es um den Zustand und die Wirksamkeit der Sicherungen beschaffen ist. Außerdem wird geprüft, ob die Auszeichnungspflichten (z. B. Belastungsschilder an Regalen) eingehalten werden und ob eventuelle Schäden wie Risse in den Schweißnähten oder im Grundmaterial vorhanden sind. Zusätzlich zur jährlichen ausführlichen Regelprüfung sind regelmäßige Sichtprüfungen in kürzeren Zeitabständen empfehlenswert, um zwischendurch aufgetretene Schäden oder potenzielle Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Vorgaben für Gangbreiten und Abstände Wirtschaftlich gedacht und theoretisch geplant, sollten Lagerräume und -hallen so gut wie möglich ausgenutzt werden. Es gibt natürlich auch bei Gangbreiten und Abständen klare Vorgaben. Doch sind diese mitunter sehr eng bemessen. Vor allem, wenn viel rangiert oder auch in die Höhe gelagert wird. Abgesehen davon ist es immer ratsam, einen Freibereich zu erhalten, der für Warenumschläge, Sonder- und Temporärlagerungen oder Ähnliches zur Verfügung steht. Was in der Theorie in enger Planung noch funktioniert, stellt im praktischen Arbeitsalltag oft große Sicherheitsrisiken dar. Selbst geschulte Fahrer benötigen zwischen Regalen einen gewissen Rangierabstand. Hier ist zu empfehlen, einen zusätzlichen Puffer einzuberechnen, der je nach Flurfördergerät und Regalsystem zwischen 1,5 und 5 Metern beträgt. Auch wird im hektischen Alltag zur zeiteffizienten Beförderung von Waren oft mehr Platz benötigt, um nicht mit anderen Fahrzeugen zusammen- oder an Regale anzustoßen. Zu enge Winkel behindern Kräne, Hebearme oder Stapler ebenfalls. Großzügigeres Planen erleichtert das Arbeiten, spart Zeit und reduziert Gefahren und Warenbruch erheblich. Wenn es beim Rangieren mit einem Stapler oder Hubwagen doch mal zu eng wird, kann es passieren, dass die Fahrzeuge an die Regale stoßen und sie beschädigen oder gar zum Einsturz bringen. Daher müssen Regale, die mit Flurförderfahrzeugen be- und entladen werden, laut DGUVRegel 108-007 an ihren Eckbereichen und an Durchfahrten mit einem Rammschutz, auch Anfahrschutz genannt, ausgestattet sein, der mindestens 0,3 Meter hoch und in Warnfarben lackiert ist sowie eine Energie von 400 Newtonmetern aufnehmen kann. Ein übersichtlich strukturiertes Lager erlaubt ein sicheres Arbeiten. // Fotos (2): Topregal ... ist Geschäftsführer bei Topregal, das mit ihrem Sortiment aus Regal- und Betriebstechnik sowie Transport- und Hubgeräten seit 15 Jahren Partner bei Einrichtungs- und Planungsfragen für Lager und Betrieb ist. Das weltweit agierende Unternehmen legt sowohl bei der Unternehmensführung als auch seinen Verkaufsprodukten großen Wert auf Nachhaltigkeit und zeichnet sich bei der Optimierung von Prozessen und Produkten durch einen hohen Entwicklungsgeist aus. Jürgen Effner Warnleuchten und akustische Signale Neben auffälligen Signalfarben steigern Warnleuchten und akustische Signale die Sicherheit im Lager deutlich. Insbesondere in schlecht einsehbaren Bereichen oder bei fehlendem Blickkontakt können akustische Signale Lagermitarbeitende beispielsweise vor sich nähernden Fahrzeugen warnen. Wo aufgrund von Lärm solche Warnungen nicht gehört werden können, helfen Warnleuchten. Was die Sicherheit in einem Lager ebenso steigert, ist das Zusammenarbeiten in Ton und Geste untereinander. Hier sind insbesondere die alten Hasen, also auch die Vorgesetzten, gefragt, Wissen und Erfahrung an Mitarbeitende weiterzugeben. Denn: Wer nicht lehrt und nicht erklärt, kann im Falle eines Zwischenfalls nicht rügen. Noch eine ganz andere Chance bieten Young Professionals. Junge Lagermitarbeitende haben oft sehr konstruktive und fördernde Ideen in Bezug auf Prozessvereinfachung und Sicherheitssteigerung. Vorgesetzte und Alteingesessene tun gut daran, sich jeden Vorschlag aufmerksam anzuhören und zu überdenken. Denn das konstruktive Feedback von Mitarbeitenden ermöglicht es Unternehmen, zukunftsorientiert zu bleiben und mit neuen Ansätzen auch neue Lösungen zu finden.
18 // TOP-THEMA Für Unternehmen, insbesondere im Logistiksektor, bietet Bfz-Kassel Prüfungen von Arbeitsmitteln wie Lagerregalen gemäß der DIN EN 15635 an. Diese Prüfungen sind entscheidend für die Sicherheit am Arbeitsplatz, da sie dazu beitragen, Unfälle zu verhindern und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sicherzustellen. Bereits in der Vergangenheit hat Bfz-Kassel zur Optimierung seiner Prüfprozesse auf eine App zurückgegriffen, allerdings konnten einige Prozesse noch weiter verbessert werden. Aus diesem Grund entschied sich Bfz-Kassel kürzlich für den Einsatz der Wosatec Web-App, einer der führenden Anbieter von digitalen Lösungen zur Verwaltung und Prüfung von Arbeitsmitteln. Die Wosatec Web-App ist eine moderne, benutzerfreundliche Softwarelösung, die speziell für die effiziente und gesetzeskonforme Durchführung von Arbeitsmittelprüfungen entwickelt wurde. Durch die Einführung dieser App bei Bfz-Kassel konnten weitere wesentliche Vorteile und Vereinfachungen im Prüfungsprozess von Lagerregalen erzielt werden. Herausforderungen traditioneller Regalprüfungen Vor der Einführung der Wosatec Web-App wurden die Regalprüfungen bei Bfz-Kassel bereits mit einer anderen App durchgeführt, die jedoch in ihrer Funktionsweise einige Schwächen aufwies und trotz digitaler Protokollierung vor Ort auch im Nachgang noch einige Nacharbeit erforderte. Ein wesentlicher Schwachpunkt war auch, dass man nicht auf Grundlage der alten Prüfprotokolle prüfen konnte, sodass man sämtliche Regalanlagen bei jeder Prüfung erneut anlegen musste. Wertvolle Zeit, die dem Kunden natürlich in Rechnung gestellt werden musste. Mit der Einführung der Wosatec Web-App hat Bfz-Kassel diese Herausforderungen effektiv angegangen. Die App bietet eine vollständig digitale Lösung, die den gesamten Prüfungsprozess von der Inspektion bis zur Dokumentation abdeckt und deutlich mehr Vorteile als S eit vielen Jahren ist Bfz-Kassel eine feste Größe in der Region Kassel, wenn es um die Themen Weiterbildung, Schulungen und Beratungsdienstleistungen geht. Das Bildungsförderzentrum hat sich über die Jahre einen hervorragenden Ruf erarbeitet und ist insbesondere für seine Dienstleistungen im Bereich der Arbeitssicherheit bekannt. Zum Einsatz kommt hier regelmäßig die App von Wosatec. „PRÜFBERICHT IST MIT WENIGEN KLICKS FERTIG“ Mit der Web-App lassen sich Lager sehr einfach und rechtssicher prüfen. // Foto: freepik.com
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